Nicolas Guillén

kubanischer Lyriker; Hauptvertreter der "poesia negra" in spanischer Sprache; ging 1952 ins Exil; später zahlr. Reisen als Kulturbotschafter Castros; Werke u. a.: "Bitter schmeckt das Zuckerrohr", "Bezahlt mich nicht, dass ich singe" (Gedichte); "El diario que a diario"

* 10. Juli 1902 Camagüey

† 16. Juli 1989 Havanna

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 39/1989

vom 18. September 1989

Herkunft

Nicolas Guillén war der Sohn eines liberalen Journalisten und Politikers. In seinem Geburtsjahr erklärte sich Kuba zur unabhängigen Republik, nachdem es zuvor als Ergebnis des amerikanisch-spanischen Kriegs von den USA besetzt und annektiert worden war. Das Land erlebte jedoch in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Unruhen und Diktaturen. G.s Vater wurde 1917 von Soldaten des Präsidenten Menocal erschossen. Die Familie geriet in Not und der junge G. mußte den Lebensunterhalt seiner vier Geschwister mitverdienen.

Ausbildung

Im Alter von 15 Jahren mußte G. nach dem Tod des Vaters den Schulbesuch abbrechen, holte aber später in Abendkursen die Hochschulreife nach. 1921 begann er in Havanna ein Jurastudium, arbeitete aber gleichzeitig in nordamerikanischen Banken und Handelsgesellschaften. Sein Jurastudium brach er schon nach einem Jahr wieder ab und betätigte sich als Journalist.

Wirken

Ab etwa 1922 begann er zu schreiben ...